Die Entscheidung von Microsoft, Windows Mobile einzustellen, bedauere ich noch heute. Leider ist es dem Konzern nicht gelungen, App-Entwickler davon zu überzeugen, Apps auch für Windows Mobile zu entwickeln, so dass viele Apps für das mobile Betriebssystem von Microsoft einfach nicht verfügbar waren.
Letztlich musste auch ich schließlich ein anderes Betriebssystem wählen und bin bei iOS von Apple und einem iPhone gelandet. Das ist ein solides Betriebssystem, was sich nach sehr kurzer Eingewöhnung sehr intuitiv bedienen lässt.
Es gibt für alles eine App
Mein erstes Wow-Erlebnis war: Hey, es gibt wirklich für alles eine App. Na ja, zumindest fast alles. Während ich bei Windows Mobile am Ende teilweise auf die mobilen Websites ausweichen musste, weil zum Beispiel keine Facebook-App mehr angeboten wurde, wird man im App Store von Apple zu praktisch jedem Thema fündig.
Mein zweites Highlight: Die Apps sind schnell. Instagram hat auf meinem Windows Mobile keinen wirklichen Spaß gemacht. Bei iOS starten die Apps flink, Abstürze sind sehr selten.
Und das Bezahlen mit Apple Pay geht wirklich schnell und unkompliziert. Das ist eine praktische Sache, gerade Kleinbeträge zahle ich gerne so, erspare ich mir damit das Suchen nach Kleingeld. Und vermeide in der Corona-Pandemie unnötige Kontakte.
Was sich Apple von Microsoft abschauen sollte
Es gibt aber leider auch viele Dinge, die Microsoft aus meiner Sicht einfach besser gelöst hat. Und wo ich mir wünschen würde, Apple würde sie übernehmen. Gerade, weil einiges echt Kleinigkeiten sind. Als da wären:
- Ständig ist die Raute an einer anderen Stelle und zum Teil nicht direkt im Zugriff. In Zeiten, wo man überall Hashtags benutzt, braucht man die immer wieder. In der Instragram- und Twitter-App wird sie zwar direkt prominent unten rechts in der Tastatur angezeigt, bei anderen Apps aber nicht.
- Die Courser-Steuerung funktioniert nicht in jeder App mit der Lupe. Da hatte Windows Mobile mit einem Courser in der Tastatur eine einfache und clevere Lösung, wie man schnell mal einen Buchstaben vor oder zurück kommt.
- Es mag Geschmacksache sein, aber die gesamte Gestaltung des Bildschirms und der Apps hat mir bei Windows Mobile besser gefallen. Für praktisch jede App konnte ich die Größe bestimmten, viele Apps bieten Live-Titles an, so dass ich z. B. schon ohne die App zu starten sehen kann, wie das Wetter wird. Und irgendwie gefällt mir der eine Bildschirm auch besser als mehrere Seiten Apps, in denen ich die benötigte App mitunter suchen muss. Wie gesagt, sicherlich zu großen Teilen Geschmacksache.
- Clever auch die Funktion, dass man das Gerät bei Windows Mobile nicht immer entsperren muss, wenn man es gerade in der Hand hält und nur mal kurz der Bildschirm ausgeht.
Die Kamera …
Der größte Negativpunkt ist aus meiner Sicht die Kamera. Ich habe inzwischen das iPhone 8 Plus und iPhone 12, die immerhin schon über zwei Objektive verfügen. Die Qualität der Bilder ist verglichen mit meinem Lumia 850 aber einfach schlecht, das kann ich nicht anders sagen. Die Bilder sind deutlich unschärfer, von Bildern, die in Bewegung aufgenommen wurden, ganz zu schweigen.
Das hat das Lumia deutlich besser hinbekommen und ist ein Grund, warum ich für Fotos häufig noch mein Windows Mobile Gerät nutze. Auch, dass es bei Windows eine Taste für die Kamera gibt, vermisse ich beim iPhone bzw. wurde mit dem 12er nachgereicht. Nachaufnahmen sind im Übrigen mit dem iPhone aus meiner Sicht gar nicht möglich. Bei einem so teuren Gerät habe ich da deutlich mehr erwartet.
Was für Apple spricht
Im Endeffekt sind es aus meiner Sicht die vielen Apps, die intuitive Bedienung und die hohe Geschwindigkeit, die klar für Apple sprechen. Auch die Akku-Laufzeit überzeugt vor allem, wenn das Smartphone neu ist, nimmt im Laufe der Zeit aber spürbar ab. Praktisch ist auch, dass die neueren iPhones alle bedingt wasserdicht sind. Wenn sich Apple noch ein paar Funktionen von Microsoft abschaut, werde ich auch noch ein richtig großer Fan.
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